AL: Religion des Hou (Rohtext)

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Mao Ya Si
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AL: Religion des Hou (Rohtext)

Beitrag von Mao Ya Si » 21.12.2010, 13:48

Die Kultur Ao-Lai's hat zwei Grundprinzipien, die hervorgeho-ben werden müssen, zum einen das Wissen, daß der Affengott Hou ein lebender Gott ist und zum anderen das gespannte, wenn nicht gar feindselige Verhältnis zur Magie.
Die Religion
Kern der Religion in Ao-Lai ist HOU, der AFFENGOTT. Er ist ein äußerst lebendiger Gott, der immer wieder (unaufgefordert) Be-weise seiner Existenz gibt. Er wacht nach dem Glauben der Men-schen über das kleine Inselreich, um es vor den Unbillen des Chaos zu schützen. Seine Gegenspielerin ist Xing Shitou, ge¬nannt Sternstein. Sie ist die Dämonin der schwarzen MAGIE, Schutzherrin der Höllenburg.
Seine Entstehung verdankt der Affe vielleicht einer Laune der Natur. Fest steht jedenfalls, daß er eines schönen und fernen Tages am Berg der Blumen und Früchte des Tian Yan-shi-Gebirges aus einem steinernen Ei schlüpfte. Er nannte sich Hou und herrschte bald darauf über ein kleines Volk am Berg. Er hätte glücklich sein können, denn ihm und seinem Volk fehlte es an nichts und weit und breit gab es keinen, der sich an Stärke mit ihm messen konnte. Doch vom ersten Tag seines Lebens be¬herrschte ihn die Angst. Das Wissen, daß man geboren wird um zu sterben ließ ihn nicht ruhen. "Ich will nicht sterben," war der meistgehörte Satz an seinem Hof. So zog er aus, zu lernen, wie man Unsterblichkeit erlangt. Er vergrub sich in den Mys¬terien der Magie, doch wurde er dabei weder weise noch un-sterblich, aber eingebildet. So kehrte er in sein Reich zu¬rück, schmähte die Götter und ließ sich zum "Einzig Weisen der Welt" ausrufen. Doch die Strafe ließ nicht lange auf sich war-ten. Himmlische Boten stiegen aus dem Himmelspalast herab, um ihn gefangenzunehmen. Doch war er auch nicht weise und un¬sterblich geworden in den Jahren, so hatte er doch eine meis-terliche Magie erlernt und die Stärke seiner jungen Jahre war ihm auch geblieben. So schlug er die himmlischen Boten in die Flucht. Daraufhin lud man ihn in den Himmelspalast ein, ehrte seine Stärke und gab ihm einen Posten, auf dem er möglichst wenig Unheil anrichten konnte - er wurde "2. Kerzenanzünder im 4. Sommerhaus der 25. Nebenfrau des Hofkämmerers" Die Ehre schmeichelte ihm nicht lange, denn bald merkte er, daß er ein-geseift worden war und unsterblich war er immer noch nicht. In seiner Wut drang er in den Himmelspalast ein, verwüstete den großen Bankettsaal, der für das Pflaumenblütenfest geschmückt war, fraß alle Pfirsiche und zu guter Letzt auch die Lebens¬pillen des Himmelsherren, dann floh er. Sein eigentliches Ziel hatte er so erreicht - die Unsterblichkeit, aber die Rache der Götter war fürchterlich. Sie bannten den Affenkönig unter den
höchsten Berg, den SHENDE JIANYU, was "tiefer Kerker" bedeutet
fülltund erklärten ihm, daß, sobald die Tage seiner Buße sich erfüllt hätten, er Erlösung finden würde. Kein lebender Mensch kann sagen, wie lange er in seinem Gefängnis ausharren mußte und er selbst wird ungern an die Zeit vor seiner Befreiung er¬innert. Aber in alten Sagen heißt es, er hätte solange unter dem Berg gesessen, wie ein Reiher dazu brauchte, den Berg ab-zutragen, indem er einmal im Jahr seinen Schnabel daran wet-zte. Nach dieser Zeit der Läuterung fand er Gnade und durfte seinen Platz unter den Göttern des Himmelspalastes einnehmen.

Eine andere Gottheit, die aus den Gefilden der Sterblichen stammte, war XING SHITOU - STERNSTEIN. Voller Haß auf -alles Leben, als könnte sie ihre Herkunft nicht verwinden. Gerade das aber er-kannte der schlaue Affe und seine derben Scherze und Sticheleien trafen sie doppelt schwer und so plante sie seine Vernichtung. Nun ist es nicht so, daß Götter wie Menschen meucheln - seien sie nun gut oder böse. Strenge Regeln gibt es, denn Betrug bei den Göt-tern würde das Ende der Welt be¬deuten. Doch die Götter der Fin-sternis waren stark zu jener Zeit und unterstützten Xing Shitou im erlaubten Rahmen. Doch auch Hou hatte Freunde. Gemeinsam schufen sie einen Stab für ihn, der den Menschen als TA HOU KUN bekannt ist, der "Stab des Affenkönigs". Und so hat Hou bis heute etwas von der Macht vieler Götter, denn um den Stab zu schaffen, mußten sie etwas ihrer eigenen Macht opfern.
Als Sternstein beim Kampf erkannte, daß sie ihren Gegner nicht schlagen konnte, vergaß sie den Schwur, der sie an die Gesetze des Himmelspalastes band und versuchte zu betrügen. Die Strafe er¬eilte sie im gleichen Augenblick, denn das Schicksal kennt keine Gnade, nur Gerechtigkeit. Sie wurde aus der Ebene der Götter in das Reich der Dämonen verbannt. Ihren Sturz aus der Götterebene erlebten die Menschen aus Ao-Lai als furchtbare Katastrophe, denn die Rache lenkte den fallenden Körper Stern-steins auf das kleine Reich des Affengottes. Der Aufprall er-schütterte die Welt, zerschlug das kleine Reich in unzählige Inseln. Die Reste von Sternsteins Körper aber bildeten von Stund an gefährliche Klippen und Strudel zwischen den Inseln.
Die Priesterschaft des Hou ist weltlicher, als man es im all-gemeinen von dem Begriff Priester gewöhnt ist. Sie haben sich die Lehren des Hou zu eigen gemacht, zu denen jedenfalls nicht Enthaltsamkeit gehört. Die HIERARCHIE in den Klöstern ist folgt zu sehen:
der Abt
die Priester
die Mönche
die Novizen
Bei den "fremden Schülern" handelt es sich um solche, die zwar in den Klöstern lernen, jedoch nicht das Ziel haben, in den Stand des Geistlichen einzutreten.
Einen wichtigen Teil der Religion bildet die Ahnenverehrung, da die Menschen glauben, daß die Geister der Ahnen sich rächen, wenn ihnen nicht der gebührende Respekt entgegengebracht wird.

Begräbnisse
Die Menschen in Ao-Lai erhalten wenn irgend möglich eine Erd-bestattung. Sie sind der Meinung, daß nur wer vollständig -also unverstümmelt - begraben ist, im Jenseits Glückseligkeit erlangen wird. Die Farbe der Trauer in Ao-Lai ist weiß.
Zai jian!

Tobias

alias Mao Ya Si, Regierungsbeamter
OT-Betreuer der Provinz SU
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Wer etwas möchte sucht Wege.
Wer etwas nicht möchte sucht Gründe. ;)

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